Angebote im Schloss Heringen
Angebot 1: Führung durch die Archäologische Dauerausstellung

Innerhalb der Museumspädagogik werden Führungen durch die interaktive und erlebnisorientierte neue archäologische Dauerausstellung „Das älteste Dorf Thüringens“ angeboten. Was bedeutete es sesshaft zu werden? Wie sahen die ersten Häuser aus? Wie veränderte sich der Alltag der Menschen und welche Getreidesorten wurden auf den Ackern der ersten Bauern angepflanzt? Welche Tiere zählte man als die frühesten Nutztiere? Bereits während der Führung durch die Ausstellung lassen sich an verschiedenen haptischen Stationen Objekte anfassen und selbst ausprobieren. Die Führung konzentriert sich daher nicht nur auf das „Zuhören“, sondern besteht auch aus der Interaktion der Schüler. Originale in den Vitrinen erzählen vom Leben der ersten Bauern, Replikate daneben können angefasst werden. Wie funktionierte ein Steinzeitbohrer, wie fassen sich verschiedene Textilien an und wie schwer ist es auf einer Reibplatte mit einem Reibstein aus Getreidekörnern Mehl herzustellen? Die Führungen werden individuell der jeweiligen Klassenstufe angepasst und thematisch mit den Lehrern vorher abgesprochen.
Dauer: Die Führungen sind für jegliche Klassenstufe und jedes Alter der Schüler geeignet und haben eine Dauer von ca. 30 – 60 Minuten.
Kosten: Im Schulklassenverbund liegt der Eintrittspreis bei 1€ pro Schüler. Weiterhin wird eine Führungspauschale von 15€ pro Schulklasse erhoben.
Angebot 2: Schlossrallye

Die Schlossrallye bietet den Schülern die Möglichkeit selbstständig das Schloss zu erkunden. Mittels einer ausgehändigten kleinen Broschüre können sich die Schüler auf den Weg machen, das Schloss, die verschiedenen Etagen und die Vielzahl an Exponaten zu entdecken. Fragen, Rätsel und Suchspiele regen an, genauer hinzuschauen und auf spielerische Art die Geschichte des Schlosses selbst aufzuspüren. Die Schlossrallye ist in drei Varianten Grundschule, Mittelstufe und Oberstufe vorhanden und ist individuell an die Bedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Klassenstufen angepasst. Wissen wird hier auf spielerische und interaktive Art vermittelt.
Dauer: Die Dauer der Schlossrallye kann individuell ausgedehnt werden und reicht von 30 Minuten bis zu 1 ½ Stunden. Die vollständige Schlossrallye geht vom Außengelände des Schlosses über die gesamten vier Museumsetagen. Es können jedoch auch nur bestimmte Abschnitte des Schlosses erkundet werden.
Kosten: Für die Broschüre der Schlossrallye wird ein Materialkostenbeitrag von 1€ erhoben. Wird die Schlossrallye zusammen mit den Workshops genutzt, so ist der Materialkostenbeitrag in den 5€ der Workshops bereits enthalten.
Die museumspädagogische Werkstatt im Milchhaus

Seit Oktober 2019 ist das ehemalige Milchhaus aus dem 19. Jahrhundert auf dem Schlossgelände als neue museumspädagogische Werkstatt des Schlosses umgebaut worden. Lichtinstallation, Heizung, sowie das Mobiliar Tische, Stühle, Garderoben und Schränke laden nun Schüler jeglicher Klassenstufen ein, neu konzipierte Workshops zum Thema Archäologie in der Goldenen Aue auszuprobieren.
Angebot 3: Die Workshops
Die angebotenen Workshops greifen die Themen auf, die in der archäologischen Ausstellung „Das älteste Dorf Thüringens“ behandelt werden. Sie reichen von den Bereichen Nahrungsmittel der ersten Bauern, Schmuck- und Textilherstellung, Keramik-verarbeitung und deren Verzierungen sowie die Werkzeug-bearbeitung und deren Nutzung. Die Schüler tauchen somit in die handwerkliche und landwirtschaftliche Epoche der regionalen Stein- und Bronzezeit ein. Diese fünf Workshops stellen ein Basisangebot dar und werden in Zukunft noch weiter ausgebaut. Zusätzlich besteht immer die Möglichkeit individuell und auf Wunsch des Lehrers bestimmte Themen aus dem Schulunterricht aufzugreifen und individuell angepasste Workshops zu konzipieren und durchzuführen. Eine persönliche Ansprache und mehrmalige Teilnahme lohnen sich.
Dauer: Die einzelnen Workshops können zwischen 1 Stunde und 3 Stunden durchgeführt werden. Eine individuelle Zusammenstellung unter Berücksichtigung der zeitlichen Eingrenzung der jeweiligen Schulklasse ist jederzeit möglich.
Kosten: Für die Teilnahme an den Workshops an einem Tag ist ein Materialkostenbeitrag von 5€ pro Schüler zu bezahlen. Die hergestellten Objekte innerhalb der Workshops dürfen die Schüler anschließend mit nach Hause nehmen. Hergestellte Keramikobjekte verbleiben für den anschließenden Trocknungs- und Brennvorgang im Schloss und können danach selbstständig von den Schülern oder Lehrern jederzeit nach Terminabsprache im Schloss abgeholt werden.
Die Ernährung der letzten Jäger und Sammler (Mittelsteinzeit, ca. 9.600 – 5.500 v. Chr.) und die Ernährung der ersten Bauern (Jungsteinzeit, ca. 5.500 – 2.200 v. Chr.) unterscheiden sich deutlich voneinander. Die Schüler lernen die verschiedene Getreidesorten der Steinzeit und den Speiseplan der ersten Bauern kennen. Zunächst erfolgt die theoretische Auseinandersetzung mithilfe der altersgerechten Arbeitsblätter, dann die haptische Untersuchung der Getreidesorten und –körner. Ein Ratespiel lädt dazu ein die Getreidekörner richtig zu sortieren. Hintergrundinformationen werden so auf spielerische Art geliefert. Was erkenne ich? Was ist in meinem täglichen Nahrungsplan vorhanden und was haben die ersten Bauern überhaupt angepflanzt? Im Anschluss können die Schüler sich selbst einmal ans Mehlmahlen versuchen. Auf mehreren Reibschalen werden mit sehr viel Geduld und Hartnäckigkeit die Getreidekörner zu Mehl verarbeitet. Das Mehl lässt sich dann in kleinen Säckchen mit nach Hause nehmen.
Erst mit dem Beginn der Sesshaftwerdung (Jungsteinzeit, 5.350 v. Chr.) begannen die Menschen in unserer Region Gefäße aus Ton herzustellen und zu verzieren. Töpfe, Becher, Schalen, Kümpfe, Näpfe, Vorratsgefäße und Flaschen wurden nun geschaffen. Dies veränderte das Leben der ersten Bauern. Die hergestellten Gefäße waren robust und langlebig und wurden oft genutzt. In diesem Workshop dürfen Keramikrepliken verschiedenster archäologischer Kulturen in die Hand genommen werden. Dadurch lernen die Schüler die Keramikgefäße der ersten Bauern kennen und erfahren warum sie so benannt wurden. Warum heißen die ersten Bauern die Linienbandkeramiker und was hat es mit den Schnurkeramischen Bechern oder mit den Glockenbechern auf sich? In einer Station lädt ein Keramikmemory zum Spielen ein – hier werden Zeit, archäologische Kultur und Krüge spielerisch zusammengebracht. Anschließend geht es an die Herstellung von Keramikgefäßen selbst. Kleine Gefäße werden unter Anleitung getöpfert und anschließend mit Verzierungen geschmückt. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Die verzierten Keramikgefäße werden mit Namen beschriftet, im Keramikbrandofen gebrannt und können später abgeholt werden.
Die ersten Bauern in der Jungsteinzeit begannen neue Werkzeuge zu entwickeln, die sie für das sesshafte Leben und ihren Alltag dringend benötigten. Vor allem der Steinzeitbohrer war ein wichtiges neues Arbeitsutensil. In diesem Workshop lässt sich ein kleiner handlicher Steinzeitbohrer bedienen. Die Schüler können mit Steinzeitbohrer selber versuchen Löcher in Stein oder Muscheln zu bohren. Es braucht hier ein wenig Geduld um die Handhabung des Steinzeitbohrers zu bedienen. Hat man es einmal herausgefunden, dann funktioniert es wie von ganz allein.
Schmuck hatte schon lange vor den ersten Bauern eine große Bedeutung für die Menschen. Heute wissen wir, dass selbst die Neandertaler Schmuck herstellten. Sich mit kunstvoll gearbeiteten Objekten zu schmücken und diese somit seinen Mitmenschen zu zeigen, war auch vor 7350 Jahren den ersten Bauern nicht fremd. Anhand eines Arbeitsblattes und mithilfe der verschiedenen Repliken lernen die Schüler die verschiedenen Methoden zur Schmuckherstellung kennen.
a) Muschelschmuck: Selbst einmal Schmuck der Dame der Goldenen Aue herzustellen lässt sich in diesem Workshop verwirklichen. Die Schüler können aus unbearbeiteten Muscheln ihren eigenen steinzeitlichen Schmuck herstellen. Mit einem Lederband lassen sich die zuvor durchbohrten Muscheln aneinander reihen und die Kinder können dies als Andenken mitnehmen.
b) Bronzeschmuck: Weiterhin lassen sich aus Bronzeblech und Bronzedraht verschiedenste Schmuckobjekte aus der Bronzezeit herstellen. Replikate, die in die Hand genommen werden dürfen, regen die Vorstellungskraft an. Wie schmückten sich die Mädchen und Frauen aus der Bronzezeit? Wie schwierig war das Herstellen von solchen Schmuckobjekten? So entstehen kunstvoll gedrehte Armreifen aus Spiralen, Ohrringe oder auch Armbleche mit eingestanzten Motiven. Hier ist handwerkliches Geschick und Fantasie gefragt.
Die frühen Bauern liefen selbstverständlich bekleidet durch ihr Dorf! Sie hatten dazu verschiedene Materialien wie Pflanzenfasern aus Leinen, das Fell und das Leder ihrer Nutztiere (Rinder, Schafe und Ziegen). All dies musste natürlich bearbeitet werden, bevor es zu Kleidungsstücken zusammengenäht werden konnte. Die sesshafte Lebensweise der ersten Bauern führte zur Entwicklung neuer Materialien für ihre Bekleidung. Flachs, also die Fasern des Leins, wurden nun versponnen und zu Stoffen verwebt. Einige Jahrhunderte später wurde dann auch Wolle verarbeitet. Verschiedene Textilien laden zum Anfassen ein. Wie fühlt sich Schafswolle an und was sind Leinengeflechte und Binsenschnüre? Die Schüler lernen hier die verschiedenen Methoden zur Textil-verarbeitung kennen. Mithilfe von Knochenpfriemen lassen sich mit viel Geduld Löcher in Leder bohren. Anschließend kann ein Lederband durch die Löcher gezogen werden – heraus kommt ein kleiner Lederbeutel für den kostbaren Schmuck. Der Kreativität wird hierbei viel Raum gelassen. Und wer herausfinden will wie ein Garnfaden entsteht, kann sich mit der Replik einer Garnspindel einmal an der Schafswolle ausprobieren.
In diesem Workshop wird gewebt, geflochten und gespinnt! Die sesshafte Lebensweise der ersten Bauern führte zur Entwicklung neuer Materialien für ihre Bekleidung. Flachs, also die Fasern des Leins, wurden nun versponnen und zu Stoffen verwebt. Einige Jahrhunderte später wurde dann auch Wolle verarbeitet. Verschiedene Textilien laden zum Anfassen ein. Wie fühlt sich Schafswolle an und was sind Leinengeflechte und Binsenschnüre? Die Schüler lernen hier die verschiedenen Methoden zur Textilverarbeitung kennen. Der Kreativität wird hierbei viel Raum gelassen. Auch lassen sich Lederstücke zusammennähen oder an Webrahmen kleine kunstvolle Textilien oder kleine Teppiche zusammenweben. Und wer herausfinden will wie ein Garnfaden entsteht, kann sich mit der Replik einer Garnspindel einmal an der Schafswolle ausprobieren.
Die ersten Bauern in der Jungsteinzeit begannen neue Werkzeuge zu entwickeln, die sie für das sesshafte Leben und ihren Alltag dringend benötigten. So musste Holz bearbeitet werden, welches sie für den Hausbau, den Brunnenbau, Zaunbau oder als Brennmaterial nutzten. Auch wurden neue Geräte für den Ackerbau oder für die Keramikherstellung dringend gebraucht. Steinwerkzeuge wurden nun geschliffen und gewetzt – ebenfalls eine neue Technik! Anhand eines Arbeitsblattes und mithilfe der verschiedenen Werkzeugrepliken lernen die Schüler die verschiedenen Methoden zur Werkzeugherstellung kennen. Werkzeugrepliken – wie Pfeilspitzen, Klingen und Schaber – dürfen in die Hand genommen und ausprobiert werden. Die Schüler können mit handlichen Steinzeitbohrer selber versuchen Löcher in Stein oder Muscheln zu bohren. Mit Knochenpfriemen können in Leder Löcher gebohrt werden. Auch hier sind Geduld und Ausdauer gefragt. Stumpfe Pfrieme lassen sich an den Sandsteinplatten wieder scharf schleifen. Klingen, Schaber und Kratzer laden zum Ausprobieren ein.
Schule und Museum
Die Themen in der neuen archäologischen Dauerausstellung „Das älteste Dorf Thüringens“ und somit die Archäologie in der Goldenen Aue können in den unterschiedlichen Schulfächern Anklang finden. Für die Klassenstufen 3 und 4 wird beispielsweise der Themenbereich „Heimat als Lebensraum“ im Fach Heimat- und Sachkunde behandelt, welches einen deutlichen Bezug zur archäologischen Dauerausstellung aufweist. Aber auch weitere Fächer wie Kunst, Biologie, Geschichte, Handwerken oder Geologie lassen sich mit den Workshops im Schloss Heringen sinnvoll verbinden und laden dazu ein das Schloss, die Ausstellung und die museumspädagogische Werkstatt im Milchhaus als außerschulischen Lernort zu begreifen.
Die angestrebten Kompetenzentwicklungen der Schüler können im Museum als außerschulischen Lernort durch das pädagogische Angebot vor Ort vertieft werden.
Im Bereich Sachkompetenz lernen die Schüler die Wurzeln der regionalen Geschichte kennen, die weit in die Steinzeit zurückreicht und erfahren so ihre Heimat als Lebensraum neu. Innerhalb der Methodenkompetenz können die Schüler aus vorgegebenen Quellen wie dem Erzählen einer Geschichte Fragestellungen beantworten und weiterführende Aufgaben lösen. Die Selbst- und Sozialkompetenz wird durch die Reflexion und die Auseinandersetzung mit der Thematik der Archäologie vertieft. Der Schüler soll durch die Kenntnisse zu den weit zurückliegenden Ereignissen in der Steinzeit neugierig und aufgeschlossen gegenüber den geschichtlichen Prozessen in der Heimat werden.
Buchung der Angebote
Alle Angebote sind einzeln buchbar und richten sich individuell nach der jeweiligen Klassenstufe und der gewünschten Zeitdauer der LehrerInnen. Eine Absprache zwischen Museumsleitung und LehrerInnen ist daher wichtig. Weiterhin sind auch die Workshops alle einzeln buchbar. Sollte sich eine Klassenstufe nur für die Keramikherstellung interessieren, so wird dieses Thema intensiver und sehr viel detailreicher aufgearbeitet und durchgeführt. Es sind auch Projekttage möglich, halbtags bis ganztags, in denen es eine Kombination von allen drei Angeboten geben kann.
Materialien
Als Materialien erhalten die Schüler je nach Angebotsbuchung die kleine Broschüre der Schlossrallye, diverse Arbeitsblätter und die Materialien innerhalb der Workshops.
Die Lehrer können vorab eine Handreichung und die Arbeitsblätter per Email zugeschickt bekommen. Eine Einbindung in den Schulunterricht vor den Angeboten im Schlossmuseum ist daher ebenfalls sehr gut möglich.
Ansprechpartner und Buchung
Schloss Heringen
OT Heringen
Schlossplatz 1
99765 Heringen / Helme
Museumsleitung
Sophie Kamprad
Teil: 036333 73624
E-Mail: sophie.kamprad@stadt-heringen.de
Museumsshop/Information
Birgit Pickert und Petra Flock
Tel.: 036333 73888
E-Mail: museum@stadt-heringen.de